Wer steckt dahinter?
Wir, das sind Jennyfer und Jessyca, zwei Frohnaturen mit der Version die Zwillingswelt zu verändern. Wir berichten rundum das Zwillings-da-sein und vor allem darüber, wie wichtig es ist, dass Zwillinge ein unabhängiges und glückliches Leben leben, gelöst voneinander und trotzdem in Verbundenheit! In diesem Artikel geht erst einmal darum, wer wir sind, wie unsere Zwillingsbeziehung bislang aussah und was schlussendlich zu unserer heutigen Vision führte. Viel Freude 😊
Eineiiger Zwilling – ein Fluch und ein wundervoller Segen zugleich!
Fangen wir mal ganz von vorne an: Bereits mit der Geburt waren wir anders – es gab uns nämlich im Doppelback. Schnell zogen wir die Aufmerksamkeit auf uns, wurden gleich angezogen, stets miteinander verglichen und auch sonst waren wir im Dorf bekannt wie bunte Hunde. Wir waren ständig zusammen, haben das gleiche gegessen, das gleiche gelesen und mit denselben Spielsachen gespielt. Wir waren gemeinsam im Kindergarten, in der gleichen Schulklasse und sogar an derselben Hochschule im selben BWL-Studiengang. Stets hatten wir immer eine Weggefährtin an der Seite. Wir teilten alles miteinander und achteten darauf, dass beide auch gleichgroße Stücke vom Kuchen abbekamen 😊. War doch alles wunderbar! Naja nicht ganz! Denn zum Geburtstag gab es auch einen Kuchen für uns beide! Nicht wie bei anderen. Die bekamen einen Kuchen nur für sich alleine! So war das eben für uns. Es war ein Fluch und ein Segen zugleich Zwilling zu sein.
Räumliche Trennung vs. Persönliche Abgrenzung zum Zwilling
Bis zur Volljährigkeit gingen wir gemeinsamen den gleichen Weg. Von außen wurde uns oft geraten, dass wir doch auch getrennte Wege gehen sollte. Insgeheim war uns bewusst, dass wir uns voneinander ablösen wollten. Wir gingen denselben beruflichen Interessen nach, achteten dabei zumindest darauf, dass wir uns für unterschiedliche Arbeitgeber und Hobbies sowie hin und wieder andere Wohnorte entschieden, was uns aber nicht allzu lange vor der eigentlichen Wahrheit schützte:
Wir haben sehr spät gemerkt, dass wir nie die Möglichkeit hatten eine eigenständige Persönlichkeit zu entwickeln. Zu sehr lebten wir als Zwillingseinheit. Die räumlichen Trennungen waren ein verzweifelter Weg dahin. Dadurch haben wir uns das Gefühl gegeben oder uns vielleicht auch beweisen wollen, dass wir getrennt voneinander leben können. Das hat soweit funktioniert und auch nur, weil wir unterbewusst wussten, dass diese Trennung zeitlich begrenzt war. Wir wussten also, dass wir danach wieder irgendwo vereint sein werden. Heute wissen wir, dass wir es zwar versucht haben - eine räumliche Trennung bringt allerdings nichts, wenn keine von beiden weiß, wie sie sich vom anderen abgrenzen kann und wer sie ohne den anderen wirklich ist.
Genauer gesagt, war der Fokus überwiegend auf dem anderen Zwilling. Eine klare Abgrenzung war nicht möglich. Was macht die andere, wofür entscheidet sie sich, welchen Weg geht sie, dann wird dieser Weg sicherlich auch für mich bestimmt sein. Wir sind doch Zwillinge! Welches Potential letztendlich in jeder einzelnen von uns schlummerte, blieb lange verborgen, weil der Blick immer nach außen und nicht nach innen gerichtet war. Insgeheim stellten wir uns beide immer die Frage, was soll ich ohne die andere machen und vor allem, wer bin ich ohne die andere? Das wurde lange ignoriert.
Die Sehnsucht nach Individualität
Nur wie? Der Ruf wurde immer lauter, vor allem bei Jessyca. Nach außen hin waren wir stets ein gutes Team. Beide achteten wir darauf, dass es der anderen gut ging. Wir unterstützten einander und gaben uns Halt! Nach innen geblickt fiel uns das Zwillingsdasein allerdings immer schwerer. Jessyca war müde von all den Vergleichen, vor allem im erwachsenen Alter. Auch stieg in ihr die Wehmut auf, sich nie wirklich in anderen Dingen ausprobiert zu haben, etwas komplett anderes zu machen oder sich doch woanders ein Leben aufzubauen. Denn insgeheim schlug das Herz für die warme Ferne. Und irgendwann wurde der Drang immer größer den eigenen Weg gehen zu wollen, ohne Jennyfer. Das auszusprechen war zu dem Zeitpunkt schier unmöglich und dauerte noch weitere Jahre. Einfach aus Angst sie zu verletzten.
Die Angst vom Zwilling zurück gelassen zu werden
Anders herum hatte Jennyfer zunehmend das Gefühl im Leben der Zwillingsschwester stets in die Fußstapfen zu treten. Es war Jessyca, die mit Ideen und Entscheidungen kam und wusste: Was gut für sie ist, wird auch gut für die Zwillingsschwester sein. Und doch fühlte es sich an, als wurden Entscheidungen übergestülpt. Das wurde lange nicht hinterfragt. Das Bedürfnis nach Veränderung der Zwillingsschwester war zu spüren. Es wurde eng in dieser altbekannten Zwillingsblase und die Angst wuchs mit der Veränderung von Jessyca nicht zurecht zu kommen und am Ende schlicht weg zurückgelassen zu werden.
Die Abnabelung von der Zwillingsschwester
Einer geht immer voraus. Und so ging auch Jessyca den wichtigsten Schritt ihres Lebens. Den Schritt auf dem Weg ihrer eigenen Reise! Denn die Lage spitzte sich zu und die Frage nach dem eigenen Sein wurde so laut, dass sie es nicht mehr ignorieren konnte. Der Weg ging in ein Kloster! Dort machte sie eine Ausbildung zur Business-Coach, um in erster Linie an ihren eigenen Themen zu arbeiten. Dort lernte sie auch ihren Mentor kennen, der sie bis heute begleitet! Die Veränderung war zu sehen und zu spüren. Sie lernte neue Menschen kennen, beschäftigte sich plötzlich mit anderen Themen und sprach vermehrt in der ICH-Form. Das führte zu den ersten Spannungen, denn plötzlich war man sich nicht mehr bei allem einer Meinung. Und das führte wiederum vermehrt zu Verständnislosigkeit und Streitereien. Doch für Jessyca war klar, sie wollte und musste auf ihrem neu eingeschlagenen Weg bleiben. Der Weg zu sich selbst bedeutete auch die Abnabelung von der Zwillingsschwester! Der Weg zur eigenständigen Persönlichkeit!
Keine Zwillingsveränderung ohne die andere!
Die Zwillingsbeziehung war gefährdet! Jennyfer blieb zurück! Zumindest fühlte sie sich so. Nächte lang lag sie wach, weil die sich immer wiederkehrende Frage „Wer bin ich ohne meine Zwillingsschwester?“ nicht beantworten lies. Was ihr damals bereits klar war, die Antwort lag tief in ihrem Inneren: das Urvertrauen! Vertrauen in sich selbst und in das Leben! Nur, wie konnte sie darankommen? Der Samen war gepflanzt und so begann auch ihre Reise zu sich selbst! Durch Bücher, Podcasts, Online-Seminare tauchte sie die Welt zu Themen wie Selbst-Bewusstsein, Selbst-Vertrauen und Werte & Bedürfnisse ein. Der Schlüssel ist die Veränderung des eigenen Selbst! Wir waren uns einig: Keine Zwillingsveränderung ohne die andere! Nur so konnten wir irgendwann wieder zueinander finden! Doch erst einmal durfte sich jede selbst kennenlernen!
Ich weiß genau was du meinst!
Sich selbst kennenlernen bedeutete ehrlich zu sich selbst sein! Beide hatte wir jeweils einen Coach und Mentor an der Seite die uns dabei unterstützten! Das war unglaublich bereichernd! Ging es um die Kommunikation unter uns Zwillingen, fühlten wir uns jedoch meist nicht verstanden. Wie auch, als Nicht-Zwillinge konnten sie es schlichtweg nicht! Die zahlreichen Gespräche, die wir untereinander führten waren oft mit Tränen verbunden und manchmal wussten wir einfach nicht weiter! Es gab keine Literatur und Google konnte uns zu unseren Themen auch nicht helfen! Und doch machten wir weiter, denn wir wussten, wenn wir unsere Ängste und Blockaden überwinden, kann es nur wieder leichter werden! Wir führten Diskussionen, ehrlich, schmerzlich befreiend! War es einfach? Sicher nicht! Doch je mehr Mitgefühl und Verständnis jede für sich selbst aufbringen konnte, desto mehr konnten wir es für einander! Und irgendwann, in eines unserer Gespräche, kam die Frage auf: „Wie machen es denn andere Zwillinge? Es kann doch nicht sein, dass wir die einzigen mit solchen Themen und damit alleine sein!“ Was uns auf diesem Weg geholfen hätte war jemand, der einfach mal sagte: „Ich weißt genau, was du meinst!“ Und das auch wirklich fühlte!
Wir schauten uns an und wir wussten beide, dass wir den gleichen Geistesblitz hatten: Wir helfen anderen Zwillingen, dass sie diesen Weg nicht alleine gehen brauchen! Den Weg dahin hatten wir beide geebnet! Raus aus der Zwillingssymbiose, hinein in eine unabhängige und gleichzeitig mit einander verbundene Zwillingsbeziehung! Denn das ist die wahre Essence des Zwillingsdaseins! Den Grundstein für Twins Essence war lange davor gelegt, denn schon immer wollten wir was mit unserem Zwillingsdasein machen! Es brauchte diese Erfahrung, dass daraus diese Visionen entstehen konnte!
Mittlerweile kennen wir so tolle Menschen, die selbst eineiige Zwillinge sind und wir haben gemerkt, wie wichtig es ist von jemandem begleitet zu werden, der eineiige Zwillinge versteht wie sonst niemand anders. Eine Begleitung, die beide Seiten versteht und unterstützt Ängste, Zweifel und Unsicherheiten zu lösen.
Gemeinsam geht’s leichter!
Wir möchten, dass auch diese Themen des Zwillingsdaseins ausgesprochen und gelöst werden dürfen! Jeder Zwilling, der sich mit unserer Geschichte verbunden fühlt und sich die gleichen Fragen über sein Zwillingsdasein stellt darf den Weg mit uns gemeinsam gehen!
Doppelte Grüße,
Deine

Jennyfer & Jessyca
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